Auf dem Stuttgarter Vorfeld präsentierten die Aebi Schmidt Group und die Flughafen Stuttgart GmbH am vergangenen Mittwoch wie die Zukunft im Winterdienst mit autonom operierenden Fahrzeugen und Geräten aussehen kann. Das am Stuttgart Airport erprobte System funktioniert erstmalig vollintegriert.
Für den Einsatz von automatisierten und autonomen Systemen auf dem Flughafen wird es kaum je eine standardisierte Universallösung geben. Daher ermöglicht das mehrstufige System von Aebi Schmidt, die Systeme Schritt für Schritt an die spezifischen Bedürfnisse jedes einzelnen Flughafens anzupassen. Einzelne Elemente können schon seit einiger Zeit automatisiert betrieben werden. Neu und ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu autonomen Einsätzen ist nun das vollintegrierte System, bei dem LKW und Kehrblasgerät über dieselbe Plattform gesteuert werden. Die Entwicklung und Erprobung hat massgeblich am und in Zusammenarbeit mit Stuttgart Airport stattgefunden, insbesondere im Rahmen des Projekts SmartFleet, das vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde.
Die mit dem Aebi Schmidt AirfieldPilot ausgestatteten Kehrblasgeräte sind in der Lage, Runway, Rollwege und das Vorfeld komplett automatisiert von Schnee und Eis zu befreien. Vorhergehend aufgezeichnete Routen können von der Einsatzleitung bearbeitet werden, sodass Schneepflug, Kehrwalze und Gebläse entsprechend vorgegebener Räumkonzepte automatisiert Aufträge erledigen können. Das System stellt sicher, das allfällig auftretende Abweichungen eines Fahrzeuges unmittelbar berücksichtigt und der laufende Auftrag in Echtzeit entsprechend den Vorgaben des Räumkonzeptes angepasst wird.
Pressevertreter und interessierte Kunden konnten sich am Stuttgart Airport mit eigenen Augen ein Bild davon machen, dass die Zukunft autonomer Schneeräumung wiederum ein grosses Stück näher gekommen ist. Automatisierte oder in Zukunft autonome Einsätze sind aufgrund optimierter Verfügbarkeit von Maschinen und Personal, weniger Ausfälle und auf bis zu 2 bis 3 cm Genauigkeit grundsätzlich nicht nur effizienter und kostengünstiger, sie tragen insbesondere auch zu mehr Sicherheit und geringeren Treibstoffemissionen bei. Aus der Einsatzperspektive sind die Systeme vor allem auch bei schlechter Sicht durch Dunkelheit, Nebel oder Schneetreiben eine grosse und wertvolle Unterstützung.
Bei den Erprobungs- und Testfahrten sass jeweils noch eine Person im Fahrzeug, die im Notfall eingreifen könnte. Wann die Systeme erstmals regulär in Stuttgart oder andernorts eingesetzt werden, ist letztlich von den rechtlichen Rahmenbedingungen abhängig.
Quelle: AEBI SCHMIDT